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Der 360-Talents Blog

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New Work Warum echte Teamarbeit mehr als nur ein Schlagwort ist

by Andre published vor 4 Monaten

Teamfähigkeit ist eine der wichtigsten Anforderungen an neue Mitarbeitende. Wenn mehrere Menschen zusammenarbeiten, wird der Begriff Team verwendet. Der Grund dafür ist die Organisationsform der meisten Unternehmen, die ihre Arbeit in Teams strukturieren. Im Alltag verschwimmen die Grenzen zwischen einer Gruppe von Personen mit gleichen oder ähnlichen Aufgaben und echter Teamarbeit. Eine Unterscheidung und Abgrenzung zwischen einer Gruppe von Mitarbeitenden und echter Teamarbeit ist darum schwierig. Doch welche Eigenschaften qualifizieren ein Team und was unterscheidet ein echtes Team von der Zusammenarbeit als Gruppe von Mitarbeitenden? Warum ist diese Unterscheidung überhaupt wichtig? Was macht ein Team besonders erfolgreich?

Zusammenarbeit als Gruppe vs. echte Teamarbeit

In der Zusammenarbeit als Gruppe ist die Arbeitsleistung von Einzelnen unabhängig von den anderen Mitgliedern in der Gruppe. Echte Teamarbeit dagegen, beinhaltet ein hohes Mass an kooperativem Handeln. "Sie umfasst alle Arten von Teamprozessen, die sich aus zueinander in Beziehung stehenden individuellen Gedanken, Gefühlen und Handlungen ergeben, welche für das Funktionieren als Team erforderlich sind. Schlüsselaspekte sind Koordination und Adaption: Das Team muss die Aufgabe koordiniert ausführen und routinierte Abläufe modifizieren, um sich an Veränderungen und neue Anforderungen anzupassen." (Salas, Sims & Burke, 2005)

Zusammen erreicht jeder mehr

Das englische Sprichwort "Together Everyone Achieves More" ist eine maximal reduzierte Vereinfachung und passt bestimmt besser, als das ironisch eingefärbte, deutsche Pendant "Toll, Ein Anderer Macht's". Handelt es sich um eine Gruppe von Einzelkämpfern, die zwar einen gemeinsamen Vorgesetzten und ähnliche Aufgaben, aber kein gemeinsames Ziel haben, handelt es sich nicht um ein echtes Team. Wenn aber mehrere Mitarbeitenden ein gemeinsames Ziel und eine hinreichende Abhängigkeit voneinander für das Erreichen der Ziele haben, kann von einem Team gesprochen werden.

Warum die Unterscheidung wichtig ist

Die Unterscheidung zwischen einer Arbeit in Gruppen und Arbeiten in echten Teams hat grundlegende Auswirkungen auf die Struktur und Organisation, aber auch auf die Produktivität, Zufriedenheit am Arbeitsplatz, das Planen und Erreichen von Zielen. Der Beitrag, welcher echte Teamarbeit zum Unternehmenserfolg beiträgt, ist wissenschaftlich gut erforscht und belegt. Nicht nur in finanzieller Hinsicht. Ein positiver Zusammenhang von echter Teamarbeit und dem Arbeitsverhalten und der Arbeitseinstellung von Einzelnen lässt sich ebenfalls feststellen. Tatsächlich lassen sich mit begleitenden Human Resources Management (HRM) Praktiken, wie beispielsweise der Einsatz von Personaldiagnostik, der positive Zusammenhang deutlich verstärken. 

Ein gemeinsames Ziel reicht nicht für echte Teams

Um aus mehreren Menschen ein echtes Team zu formen, reicht ein gemeinsames Ziel allein nicht aus. Damit ein echtes Team effektiv und harmonisch zusammenarbeitet, ist ein besonderer Zusammenhalt gefragt. Oft wird dieser Zusammenhalt als "Teamgeist" umschrieben. Dieses Gemeinschaftsgefühl entsteht nicht von allein. In der Zusammenstellung der Teams und in der Kommunikation untereinander, laueren einige Fallstricke. Bilden sich beispielsweise in Teams wenige Meinungsmacher heraus, schweigen andere Teammitglieder lieber, bevor sie riskieren, eine andere Position zu beziehen. Die Folge könnte eine Benachteiligung von einzelnen im Team und schlechtere Entscheidungen sein. Benachteiligungsfreien und guten Entscheidungen, geht ein qualitativ hochwertiger Diskurs voraus, in denen alle Mitglieder eines Teams verschiedene Positionen beziehen und diese möglichst sachlich gegeneinander abwogen werden können.

Das Wunschdenken, immer verstanden zu werden

In der Kommunikation geht es darum, anderen die eigene Position und Haltung klar zu machen. Dies gelingt leider nicht immer. Die Gründe liegen dabei vielfach nicht bei der Person, sondern ist der Komplexität der Materie, falschen Annahmen oder fehlenden Informationsgrundlagen geschuldet. Das Gesagte und die Denkweise können von den anderen nicht immer nachvollzogen werden und möglicherweise falsch verstanden. Es entstehen Koordinationsprobleme, Missverständnisse oder sogar Misstrauen untereinander.

Erfolgsfaktoren von echten Teams sind psychologischer Natur

Der Schlüssel für den Erfolg von echten Teams liegt bei der psychologischen Sicherheit und ist darum psychologischer Natur. Basis und das wichtigste Element ist das Vertrauen untereinander. Der Aufbau und die Pflege von Vertrauen ist die wichtigste Aufgabe für die Führung und den Teammitglieder gleichermassen. Dies kann nur erreicht werden mit dem zweiten Element, einer respektvollen sowie wertschätzenden Kommunikation. Alle in echten Teams verstehen, was sie tun müssen, aber auch, was die anderen tun und dass sie sich alle gegenseitig brauchen. Jeder kann gleichberechtigt seine Meinung sagen und auch Fehler eingestehen dürfen. In echten und erfolgreichen Teams, besteht als drittes Element ein gemeinsames Verständnis über die Allignments (Ausrichtung auf bestimmte Ziele) und Klarheit über die benötigten Ressourcen.

Hybride Arbeitsformen benötigen neue Methoden der Zusammenarbeit

Werden der direkte Kontakt und die physische Präsenz in Teams durch digitale Kommunikation ersetzt, kann dies den Gruppenzusammenhalt schwächen und die Teamleistung beeinträchtigen. Es ist darum empfehlenswert, Methoden zu finden, um den Teamzusammenhalt auch in virtuellen Arbeitsumgebungen zu stärken und sicherzustellen, dass echte Teams über die notwendigen Ressourcen und Unterstützung verfügen, um auch mit hybriden Arbeitsformen erfolgreich zu sein.

Die Rolle von Personaldiagnostik

Mit systematischer Unterstützung können echte Teams mehr Wirkung erzielen. Voraussetzung dafür ist die bewusste Gestaltung der Teamzusammensetzung und Teamführung. Dies wiederum setzt eine zuverlässige Erfassung von Kompetenzen bei der Personalauswahl voraus. Mit konventionellen Rekrutierungsprozessen ist dies kaum zu erreichen. Der Einsatz von Soft Skills Diagnostik ermöglicht, Werte und Handlungsfähigkeiten einer Person zu analysieren, die Personalselektion signifikant zu vereinfachen, zuverlässig die menschlich geeignetsten und entwicklungsfähige Talente zu finden.

Quellen:

Salas E., Sims D.E. & Burke, C.S., (2005), Is There a “Big Five” in Teamwork?

Mabey C., Caird S., (1999), Building Team Effectiveness, (Wikipedia)

Richter A., (2011), The_Effectiveness_of_Teams_in_Organizations_A_Meta-Analysis

Lantz A., Ulber D. und Friedrich P., (2021), Effektive Teamarbeit, Kohlhammer