We use cookies in this website to give you a personalized experience. See our cookie policy.

Der 360-Talents Blog

Featured Image
New Work Der feine Unterschied zwischen Rechtfertigung und Begründung

by Andre published vor 6 Monaten

In der Kommunikation ist der Unterschied zwischen Rechtfertigung und Begründung fliessend. Im beruflichen Kontext wird die Rechtfertigung wohl eher als ein erzwungener Akt angesehen, die Begründung hingegen eher als neutral und sachlich. Es gibt aber weitere, subtile und wichtige Unterschiede zwischen diesen beiden Begriffen.

Begründung: Das Warum erklären

Eine Begründung ist eine Erklärung, die sich darauf konzentriert, die Ursachen oder Gründe hinter einer Handlung, einer Entscheidung oder einer Meinung zu verstehen. Sie bietet rationale oder logische Argumente, um eine bestimmte Handlung oder Meinung zu verdeutlichen. Die Begründung dient dazu, den Denkprozess oder die Argumentation zu erklären, die zu einer bestimmten Handlung führen oder eine bestimmte Meinung unterstützen.

  • Beispiel: "Ich habe mich für das Projekt A entschieden, weil es ein höheres Potenzial für langfristigen Erfolg bietet und besser zu unseren Ressourcen passt."

Rechtfertigung: Das Warum verteidigen

Im Gegensatz dazu zielt eine Rechtfertigung nicht nur darauf ab, das Warum zu erklären, sondern auch darauf, das eigene Handeln oder die eigene Meinung zu verteidigen. Eine Rechtfertigung umfasst die Argumentation dafür, warum das Handeln oder die Meinung moralisch, ethisch oder rechtlich vertretbar ist, insbesondere wenn Kritik oder Zweifel bestehen. Ihr Ziel ist es, Zweifel oder Vorwürfe zu entkräften und das Handeln oder die Meinung in einem positiven Licht darzustellen.

  • Beispiel: "Ich entschloss mich, das Projekt A zu leiten, weil ich überzeugt bin, dass dies die beste Möglichkeit ist, unsere Ziele zu erreichen. Es mag riskant erscheinen, aber ich bin bereit, die Verantwortung zu übernehmen und alles zu tun, um sicherzustellen, dass es erfolgreich ist."

Verteidigungshaltung

Die Rechtfertigung hat oft die Form einer Verteidigungshaltung. In diesem Fall ist Vorsicht geboten. Emotionale Reaktionen können unerwünschte Auswirkungen auf Einzelpersonen und Teams haben und die Kommunikation sowie das gegenseitige Verständnis und Vertrauen beeinträchtigen. Eine Verteidigungshaltung dient dem Selbstschutz und kann auf eine Notlage hindeuten. Eine Person fühlt sich möglicherweise bedroht oder angegriffen, unfair kritisiert oder ungerecht behandelt, hat Angst vor Konsequenzen oder fühlt sich unsicher oder unwissend. Mögliche Folgen davon können emotionale Reaktionen wie Wut, Frustration oder Verletzlichkeit sowie der Rückzug oder die Flucht sein.

Der feine Unterschied in der Praxis

In vielen Situationen, insbesondere in beruflichen Kontexten oder bei moralischen Entscheidungen, kann eine klare Rechtfertigung notwendig sein, um das Vertrauen und die Akzeptanz zu gewinnen.

Insgesamt sind Begründung und Rechtfertigung zwei verwandte Konzepte, aber sie unterscheiden sich darin, wie sie das Warum hinter Handlungen und Meinungen behandeln. Durch das Erkennen dieses Unterschieds kann die Kommunikation präziser und die Zusammenarbeit effektiver gestaltet werden.